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Körperbau und Sinnesorgane

Regenwürmer entwickelten sich vor ca. 200 Millionen Jahren und gelten als die grössten wirbellosen Bodentiere. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass der Regenwurm weit mehr als ein elastischer, mit Wasser gefüllter Muskelschlauch ist und mit verschiedenen Besonderheiten aufwartet.


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Körperbau
Unsere Regenwurmarten zeichnen sich durch ihren langgestreckten, drehrunden Körperbau aus. Der Wurmkörper setzt sich aus bis zu 200 gleichgestalteten Abschnitten oder Segmenten zusammen, die wir äusserlich als Ringelung wahrnehmen. Nur im vorderen Drittel des Wurmes unterscheidet sich der innere Bauplan von dem der übrigen Körpersegmente durch die zusätzlich vorhandenen Verdauungs- und Fortpflanzungsorgane.
Die grössten Arten erreichen eine Länge von ungefähr 30 cm. Die Haut ist glatt, leicht irisierend und unterschiedlich gefärbt. Die Farbpalette reicht von Rotbraun oder fast Schwarz über verschiedene grünliche Farben bis zum Weinrot. Die Schleimschicht der Haut dient als Austrocknungsschutz und als Gleitmittel beim Kriechen.
Unter der Haut befinden sich die Ring- und die Längsmuskulatur. Durch den ganzen Haut-Muskel-Schlauch ziehen sich von vorne bis hinten Darm, Bauchnervenstrang, Bauch- und Rückenblutgefässe. Der Rest der Leibeshöhle ist mit Körperflüssigkeit gefüllt.

Sinnesorgane
Die Regenwürmer besitzen weder Lungen noch Kiemen, sie atmen durch die Körperoberfläche. In feinen Gefässen strömt das Blut unter der stets feuchten Haut durch und tauscht hier die Atemgase aus. Regenwürmer ertrinken daher auch nicht, wenn Regen ihre Gänge füllt, solange im Wasser genügend Sauerstoff gelöst ist. Der Regenwurm hat wie der Mensch rotes Blut, das in einem geschlossenen Blutgefässsystem zirkuliert, angetrieben durch 5 Paar «Herzen».
Regenwürmer besitzen weder Augen und Ohren, noch haben sie eine Nase. Sie sind jedoch mit verschiedenen anderen einfachen Sinnesorganen speziell an das Leben im Boden angepasst. Mittels Licht-Sinneszellen am Vorder- und Hinterende können sie Hell und Dunkel unterscheiden. Damit sie sich im Dunkel des Erdreiches und in ihren Wohnröhren zurechtfinden, orientieren sie sich mit Hilfe eines Tast- und Gravitätssinnes.
Spalten und Hindernisse sowie das Oben und Unten im Boden können so problemlos geortet werden. Bodenerschütterungen werden mit dem Drucksinn wahrgenommen. Dies ermöglicht die rechtzeitige Flucht vor einem herannahenden Fressfeind, zum Beispiel einem Maulwurf. Sinnesknospen in der Mundhöhle und auf der Haut dienen der Geschmackswahrnehmung. Der Geschmackssinn des Regenwurmes ist sehr gut entwickelt, denn er ist bei der Nahrungsaufnahme wählerisch wie ein Feinschmecker.

Virtuelle Ausstellung:
Fortbewegung und Graben